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Welche Quellen Sie für Ihren Stammbaum heranziehen können

Um einen Familienstammbaum zu erstellen, können verschiedene Quellen genutzt werden. Hierzu gehören vor allem die Familienstammbücher und Kirchenbücher, in denen Geburten, Eheschließungen und Tode eingetragen werden.

Familienstammbücher als erste Anlaufstellen

Familienstammbuch

Familienstammbücher sind eine verlässliche Quelle

Eine recht verlässliche Quelle bei der Ahnenforschung sind die Familienstammbücher, die von den Standesämtern bei einer Eheschließung ausgegeben werden. In diesen Stammbüchern werden die Daten des Ehepaares und ihrer Kinder eingetragen. Diese Form der Ahnenforschung endet jedoch spätestens bei den Vorfahren, die vor 1875 gelebt haben, denn erst in diesem Jahr wurden die Standesämter und damit die Familienstammbücher eingeführt.

Kirchenbücher sind sehr wertvoll, aber schwer zu lesen

Kirchenbuch aus dem 18. Jahrhundert

Kirchenbuch aus dem 18. Jahrhundert

Eine etwas längere Geschichte haben die Kirchenbücher, die von den Pfarrern der Gemeinden geführt werden. In diesen Büchern werden kirchliche Vorgänge wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen eingetragen, für alle drei Sparten gibt es jeweils eigene Bücher. Oftmals finden sich bei den Eintragungen aber weitere Angaben wie den Wohnort oder den Beruf der betreffenden Person, die bei der Erstellung eines Familienstammbaums hilfreich sein könnten.
Ältere Kirchenbücher sind allerdings schwierig zu lesen, denn sie wurden in alten Schreibschriften und bis etwa 1800 sogar auf Lateinisch verfasst.

Katholische Familien müssen gründlicher recherchieren

Bei der Ahnenforschung in einer katholischen Familie lässt sich außerdem kein genaues Datum nennen, bis zu dem sich mit diesen Büchern der Familienstammbaum vervollständigen lässt. Eine bischöfliche Anordnung, ein Kirchenbuch zu führen, gab es zwar schon 1435, in der Praxis dauerte es aber noch mehr als 100 Jahre, bis in allen Gemeinden diese Bücher tatsächlich geführt wurden.
In dieser Hinsicht sind die Ahnenforscher aus evangelischen Familien etwas im Vorteil. Sie können anhand der Kirchenbücher ihre Ahnen bis zur Reformation zurückverfolgen.

Kirchenbücher sind im Großen und Ganzen als vertrauenswürdige Quelle einzustufen, sie sind jedoch allein von der Sorgfalt des Pfarrers, der sie führte, abhängig. Es könnte daher vorkommen, dass der ein oder andere Eintrag fehlt.

Volkszählungen, Militär, Adressbücher, Briefe

Weitere Hilfsmittel bei der Erstellung eines Familienstammbaums sind die Volkszählungen, die in Deutschland seit 1816 in unregelmäßigen Abständen stattfanden. Diese werden in Archiven gelagert und sind zum Teil im Internet veröffentlicht. Auch in anderen Ländern gab es solche Volkszählungen, daher lassen sich Vorfahren aus anderen Ländern eventuell auf diese Weise zurückverfolgen.
Bei männlichen Ahnen könnte außerdem ein Blick in die Archive des Militärs hilfreich sein. Daneben bieten sich persönliche Gegenstände der Vorfahren wie Adressbücher und Briefe für die Forschung an. Vor allem in Häusern, die schon seit Generationen in Familienbesitz sind, finden sich in selten benutzten Räumen oft interessante Dokumente.

Bildnachweis: wikipedia.org